Klartext. Keep cool man. [2018/02]

Ein in jeder Hinsicht „vielversprechendes Marktgeschehen in 2018“ prognostizierten wir im Januar – und es ist so gekommen, schneller als erwartet. Und nun? Ruhig bleiben, lautet die Empfehlung…

Nur keine Aufregung

Das Jahr 2018 begann, wie 2017 endete: Alles wie gehabt, so schien es, weiter so, mehr Risiko und mehr Ertrag. Doch dann geschah es: Nachdem die Märkte lange Zeit fast ohne Volatilität vor sich hin schlummerten und risikofreudige Anleger belohnten, krachte es plötzlich. Angst griff um sich. Volatilität kehrte mit enormer Heftigkeit in den Markt zurück und Anleger erinnerten sich wieder an lange vergessene Risiken. Trotzdem ist der Bullenmarkt noch nicht tot. Der politische Wille und die Macht von US-Fed, Bank of Japan und EZB, ihn am Leben zu halten, sind stark. Mindestens genauso stark ist die Sucht vieler Investoren nach immer höheren Erträgen. Und so folgen auf die atemberaubenden Rückschläge der letzten Tage ebenso erstaunliche Anstiegsphasen. Eines ist jetzt schon sicher: In diesem Jahr wird es nicht langweilig werden. Vielleicht wird uns schon in Kürze die Rechnung für die Exzesse der letzten Jahre präsentiert, oder wir haben doch noch mal Glück und es dauert noch eine Weile. Wie auch immer, wir werden auf jeden Fall versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren und uns weder von Überschwang noch von Angst zu emotionalen Fehlentscheidungen verleiten lassen.

Nicht anders als sonst praktizieren wir auch in diesen aufregenden Zeiten unseren Qualitätsinvestmentprozess. Struktur und Prinzipien haben gerade in stürmischen Zeiten eine beruhigende Wirkung. Und genau das ist den Interessen unserer Anleger jetzt dienlich. Also dann: ruhig bleiben, es ist (fast) alles wie gehabt. Nur keine Aufregung.

Strategy Social Media & Technology: Fasten Your Seatbelts

Der Anteilspreis des Quint:Essence Strategy Social Media & Technology Fonds (SMAT) stieg auch im Januar 2018 weiter an. Mit einem Kursgewinn von 2,9 % in den ersten vier Wochen des Jahres profitierte der Fonds von der scheinbar ungebrochenen irrationalen Überschwänglichkeit der vergangenen Jahre. Die Performance wäre noch deutlich höher ausgefallen, hätten sich nicht gegen Ende des Monats erste Anzeichen der längst überfälligen Korrektur angekündigt. Um das Risiko etwas zu reduzieren und den Fonds auf turbulentere Märkte einzustellen haben wir schon Anfang Januar einige Veränderungen am Fondsportfolio vorgenommen. Eine dieser Anpassungen war der weitere Ausbau unserer Position in Barrick Gold. Die Aktie des weltgrößten Goldminenbetreibers ist nun mit fast 3 % des Gesamtvolumens gewichtet und führt zu einer geringeren Gewichtung des technologieorientierten SMAT-Segments im Verhältnis zum Stabilitätssegment. Barrick sollte davon profitieren, dass US-Fed und EZB die Zinsen zwar anheben werden, dass aber aufgrund der allgemein hohen Staatsverschuldung der Zinsanstieg geringer ausfallen wird, als die Inflation.

Mit der Aufnahme des Luxemburger Satellitenkommunikationsanbieters SES S.A. haben wir die Diversifikation innerhalb des dynamischen SMAT Segments erhöht. Das Engagement stellt eine Reduzierung des Exposures in den hoch bewerteten – und bis jetzt sehr gut performenden – „FANG Aktien“ (Facebook, Amazon, Netflix, Google) dar. Mit dem relativ unbekannten und mit einem Kursgewinnverhältnis von knapp 6 sehr günstig bewerteten Luxemburger Unternehmen, erfährt das Technologiesegment des Fonds somit eine etwas breitere Streuung und ist dadurch besser aufgestellt, falls es zu Panikreaktionen an den Märkten kommen sollte.

Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass die Zeiten geringer Volatilität und konstant freundlicher Börsen vorbei sind. Ob die anstehende Korrektur bereits eingesetzt hat, oder ob der zentralbankbedingte Anlagenotstand die Märkte noch eine Zeitlang weiter nach oben treibt, wissen wir nicht. Aufgrund der sich abzeichnenden Unruhe haben wir jedoch damit begonnen, den Strategy Social Media & Technology etwas stärker zu diversifizieren und auf etwas mehr Sicherheit auszurichten.

Strategy Dynamic: Schluss mit der Langeweile

Der Quint:Essence Strategy Dynamic schloss den Monat Januar mit einem erfreulichen Preisanstieg von gut einem halben Prozent ab. Gegen Ende des Monats musste auch der Dynamic Kursverluste hinnehmen, sonst wäre die Performance noch höher ausgefallen. Da der Fonds über ein gut diversifiziertes und qualitativ hochwertiges Aktienportfolio verfügt, stehen auch angesichts drohender Marktturbulenzen aktuell keine strategischen Umorientierungen an. Dementsprechend gab es innerhalb der vergangenen Wochen lediglich moderate Anpassungen der einzelnen Portfoliobestandteile: Wir liquidierten unsere Aktienposition des deutschen Immobilienunternehmens Noratis AG. Die Position war eines der im Strategy Dynamic eher seltenen Engagements in einem Smallcap Unternehmen. Wie angesichts der enormen Preissteigerungen am Immobilienmarkt zu erwarten, genoss auch die Noratis Aktie einen starken Kursanstieg. Angesichts der wachsenden Unsicherheit am Markt hielten wir es für geboten, uns mit einer Gewinnmitnahme von dem kleinen Papier zu trennen. Unsere Beteiligung an der New Yorker Risikokapitalgesellschaft KKR & CO. haben wir ebenfalls verkauft. Auch hier konnten wir Gewinne realisieren, und haben angesichts der veränderten Marktsituation das Risiko reduziert. Mit den so freigesetzten Mitteln haben wir dann unsere Positionen im US-amerikanischen ETF-Riesen BlackRock Inc. und dem Bezahldienstleister MasterCard Incorporated ausgebaut. Unserer Meinung nach werden beide Unternehmen auch weiterhin führende Rollen in den Megatrends „ETF-Investments“ und „Bargeldloser Zahlungsverkehr“ spielen.

Obwohl wir kurz- und mittelfristig „aufregende“ Zeiten auf Anleger zukommen sehen, halten wir das solide Portfolio des Quint:Essence Strategy Dynamic für bestens positioniert um langfristig beachtliches Kapitalwachstum zu erzielen.

Strategy Dynamic

Strategy Defensive

Strategy Defensive: Weniger ist manchmal mehr

Auch Anfang des Jahres 2018 standen Anleihen höchster Bonität mit geringem Zinsänderungsrisiko bei Anlegern nicht hoch im Kurs. Zu groß war die Versuchung den „Risiko Express“ des billigen Geldes noch ein Stückchen weiter zu reiten. Dementsprechend musste der Quint:Essence Strategy Defensive im Januar einen weiteren Anteilspreisrückgang von knapp 1,5 % hinnehmen. Allerdings konnte der Fonds Ende Januar dank der plötzlich aufkommenden Volatilität dann doch noch seine Tugenden demonstrieren: Falls die wilde Fahrt der Märkte nur der Auftakt einer anstehenden Marktkorrektur war, dann dürften sich bald viele Anleger nach einem stabilen, wenn auch kurzfristig mit begrenzter Negativperformance unattraktiv erscheinenden Portfolio sehnen.

Es besteht kein Zweifel, dass sich das Marktumfeld in den vergangenen Tagen verändert hat. Mit dem enormen Volatilitätszuwachs ist auch das allgemeine Risiko gestiegen. Die extrem konservative Ausrichtung des Defensive Portfolios ist demnach wichtiger denn je. Es wird sich in absehbarer Zeit also nichts Grundlegendes an der strategischen Portfoliozusammensetzung des Fonds ändern. Auf Einzelpositionsebene haben wir in den vergangenen 4 Wochen folgende Veränderungen vorgenommen: Unser Engagement in der deutschen Immobiliengesellschaft Vonovia SE haben wir beendet und die frei werdenden Mittel in Anteilen der Deutsche Telekom AG und der japanischen Immobiliengesellschaft Advance Residence Investment Corp. reinvestiert. Von dieser Umschichtung versprechen wir uns höhere Erträge sowie eine weitere Diversifizierung des Portfolios.

Sollten die Märkte mit dem Rückenwind der Zentralbanken weiter steigen, bleibt es vorerst unerfreulich für Anleger des Defensive Fonds. Falls sich aber die Zinslandschaft schneller als erwartet normalisiert, bietet der Quint:Essence Strategy Defensive sicherlich einen guten Schutz für das Kapital seiner Anleger.

Hauptanlageziel der Investoren im Strategy Defensive ist der Kapitalerhalt. Wir halten daher – trotz des in 2017 unerfreulichen Ergebnisses – die starke Risikobegrenzung des Fonds weiterhin für richtig. Wir sind überzeugt, dass unseren Anlegern damit langfristig am besten gedient ist.

Wir hoffen wir konnten Ihnen einen Einblick in unser Handeln und Weltbild geben und freuen uns über Ihr Feedback, Anregungen oder das Teilen des Beitrages mit Kollegen und Freunden.

Ihr Team der Quint:Essence Capital