Klartext. Ruhig Schlafen mit ETF’s? Wer’s glaubt… [2019/1]

Welche Attribute fallen Ihnen zum Thema „die Deutschen und ihr Geld“ ein? Richtig: sparen und versichern. Und wenn es weder das Sparbuch noch die Versicherung sein soll? Dann müssten doch Investments in ETFs genau passend sein. Geringe Kosten, nahe am Markt, das hört sich gut an. Wenn denn die Märkte bloß immer steigen würden …

„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“. Wer kennt dieses Sprichwort nicht, das wie kaum ein anderes den typisch deutschen Sparwillen zum Ausdruck bringt. Sehr sparsam zu sein, gerne auch mit erhobenem Zeigefinger, entspricht durchaus einem gängigen Bild, das man auch international von uns Deutschen hat. Neben der ausgeprägten Sparneigung ist die „German Angst“, ein weiteres, gern zitiertes Attribut, das uns eine gewisse Coolness abspricht und auf ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis hinweist.

Unsere internationalen Freunde wollen uns mit diesen Klischees nicht abwerten. Meist schwingt eine Mischung aus Bewunderung, Respekt und belustigtem Erstaunen bei diesen Charakterisierungen mit. Und, seien wir ehrlich, gerade diese beiden Klischees haben durchaus einen wahren Kern. Wer würde schon ernsthaft bestreiten, dass das Sparen eines der Deutschen liebsten Hobbys ist. Auch unser Ruf, für alle möglichen Belange des täglichen Lebens eine Versicherung abschließen zu wollen, ist legendär. Der Amerikaner sagt deshalb: „German Angst is real“.

An den Finanzmärkten genießt ein Investmentinstrument zunehmende Popularität, das diese uns zugeschriebenen Bedürfnisse nahezu perfekt zu bedienen scheint: der Exchange Traded Funds (ETF) oder zu deutsch börsengehandelter Fonds. ETFs bilden meist einen gängigen Börsenindex ab. Sie sind ein passives Investmentinstrument, es findet keine aktive Portfoliosteuerung durch einen Fondsmanager statt. Anders ausgedrückt: da ETFs einen Index abbilden, werden sie sozusagen fremdgesteuert.

Das hat positive Konsequenzen, die in den letzten Jahren von vielen immer wieder hervorgehoben wurden. So profitieren ihre Investoren von extrem niedrigen Gebühren. Einem ETF, der einen Börsenindex abbildet, wohnt außerdem ein gewisser Grad an Diversifizierung inne. Kauft man zum Beispiel einen Anteil eines DAX ETFs, so hat man automatisch in alle Einzelkomponenten des Index investiert. In der Welt der Klischees also das ideale Investment für deutsche Anleger: Die geringen Gebühren befriedigen den Spartrieb und die Diversifizierung befriedigt das Sicherheitsbedürfnis. Solange der dem ETF unterliegende Index kontinuierlich steigt, steigt der Wert der Anlage in gleichem Maße mit. Fazit: Ein fast kostenloses Investment mit sehr geringem Risiko und hohem Ertragspotenzial. So jedenfalls der Tenor vieler Artikel, die in Zeiten steigender Märkte Anlegern dazu raten, in ETFs zu investieren und damit den Aufwand für ein aktives Fondsmanagement zu sparen.

Nur selten zu lesen ist in diesen wohlmeinenden Artikeln der deutliche Hinweis, dass die Märkte sich auch ganz anders entwickeln können. Das Börsenjahr 2018 hat eindrucksvoll bewiesen, was mit einem ETF Investment in unruhigen Zeiten passieren kann: Hätten Sie am Anfang des Jahres 2018 einen DAX ETF gekauft, dann wären sie jetzt um 19 % Ihrer investierten Summe ärmer. Schön, aber nur ein verhältnismäßig schwacher Trost ist es, dass die Gebühren für dieses verlustreiche Investment niedrig waren.

Als Fondsmanager erlauben wir uns an dieser Stelle dann doch mal einen Vergleich: Die Anteilspreisrückgänge der Quint:Essence Fonds betrugen im gleichen Zeitraum je nach Risikoprofil zwischen 2,68 % und 10,62 %. Unser aktives Fondsmanagement konnte also im vergangenen Jahr zwischen 44 % und 85 % der Kursverluste eines passiven ETFs vermeiden.

Klischees mögen nicht immer der Realität entsprechen, jedoch sind die vermiedenen Kursverluste des vergangenen Jahres sehr real. Wir freuen uns, dass unsere Anleger das zu schätzen wissen. Wir werden jedenfalls auch im Jahr 2019 unseren Beitrag zur guten Nachtruhe unserer Investoren leisten.

Strategy Social Media & Technology

Das Jahr 2018 war das schlechteste für die US Aktienmärkte seit zehn Jahren und endete mit dem für US Aktienkurse schlimmsten Dezember seit 1931. Weil viele der wichtigsten Repräsentanten des Digitalisierungssektors US-Unternehmen sind, machte diese Entwicklung natürlich auch nicht vor dem Quint:Essence Strategy Social Media & Technology Fonds halt. War der SMAT bis Anfang Dezember noch im positiven Bereich, konnte er sich der Abwärtsbewegung im letzten Monat des Jahres nicht mehr widersetzen und schloss mit einer Jahresperformance von -7,14 % ab.

Jede negative Wertentwicklung eines Investmentfonds ist unerfreulich, sei sie auch noch so gering. Dennoch sind wir mit der Jahresperformance unseres Social Media & Technology Fonds vor dem Hintergrund des äußerst schwierigen Marktumfelds sehr zufrieden. Die ab vergangenen Sommer vorgenommenen riskobegrenzenden Maßnahmen, insbesondere die Erhöhung der Cashquote und die vergleichsweise starke Gewichtung des Stabilitätssegments im Portfolio, haben wesentlich deutlichere Kursverluste verhindert. Der Digitalisierungstrend setzt sich aber ungebrochen weiter fort und die langfristigen Ertragschancen von Aktien dieses Sektors bleiben weiterhin beispiellos. Dementsprechend halten wir den im Fondsportfolio befindlichen Papieren weiterhin die Treue. Sie repräsentieren einige der am besten etablierten und vielversprechendsten Unternehmen der Bereiche Social Media und Zukunftstechnologien. Außerdem vermögen wir in der aktuellen politischen Gemengelage und dem nach wie vor äußerst unattraktiven Zinsniveau keine interessanten Alternativen zu Aktieninvestments zu erkennen. Wir sehen allerdings nicht, dass sich das komplexe Marktumfeld in nächster Zeit grundlegend ändert und gehen deshalb auch weiterhin von extremer Volatilität aus. Der Weg zu den von uns erwarteten hohen langfristigen Erträgen wird also nicht, wie in den vergangenen Jahren, einer mehr oder weniger gleichmäßig ansteigenden Kurve entsprechen. Sondern eher dem dynamischen auf und ab einer Berg- und Talbahn.

Mit einem können unsere Anleger allerdings fest rechnen: Auch im Jahr 2019 werden wir unseren kritischen Blick auf die Unternehmensqualität eines jeden Investments nicht durch Nervosität oder Euphorie an den Börsen trüben lassen. Wir wollen im Sinne unserer Investoren vernünftige und gut durchdachte Investmententscheidungen treffen. Unseren Anlegern wünschen wir in diesem Sinne Geduld und starke Nerven.

Strategy Dynamic

Der Dezember 2018 entpuppte sich als wahrer Börsenschreck. Zum Jahresende kam der Anteilspreis des Quint:Essence Strategy Dynamic dann auch unter Druck und der Fonds beendete das schwierige Jahr mit einem Kursverlust von 10,62 %.

Im gleichen Zeitraum erlitt das deutsche Börsenbarometer DAX einen Verlust von knapp 20 %. Bei einer Investitionsquote von ca. 91 % ist die Tatsache, dass mit der Struktur unseres Fondsportfolios fast die Hälfte der Verluste des Allgemeinmarkts vermieden werden konnte, einzig und allein der rigorosen Anwendung unserer Qualitätsstandards geschuldet. Aus einer Bewertungsperspektive erscheint der deutsche Aktienmarkt nach diesen teils drastischen Kursrückgängen deutlich günstiger als noch vor wenigen Wochen. Trotzdem ist es unserer Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, die vermeintlich günstigen Preise für Zukäufe zu nutzen. Die wirtschaftliche Stimmung in Europa, auch in Deutschland, hat sich merklich eingetrübt. Die europäische Zentralbank verfügt aufgrund des unnatürlich niedrigen Zinsniveaus kaum über eine Möglichkeit, der sich verlangsamenden Wirtschaft mit Zinssenkungen unter die Arme zu greifen. Die einzige Maßnahme, die der EZB jetzt noch bleibt, sind Wertpapierkäufe. Gerade die will sie aber laut eigener Ankündigung reduzieren. Zu einer nahezu handlungsunfähigen Zentralbank gesellen sich beträchtliche politische Risiken, die sich negativ auf die Kapitalmärkte auswirken können. In diesem unsicheren Marktumfeld halten wir es für geboten, abzuwarten bis sich eine anhaltende Aufwärtsbewegung oder ein weiterer Abwärtstrend manifestiert hat. Dementsprechend beabsichtigen wir, kurzfristig keine größeren Veränderungen am Portfolio des Quint:Essence Strategy Dynamic vorzunehmen.

Anleger im Quint:Essence Strategy Dynamic müssen sich weiterhin auf hohe Kursschwankungen gefasst machen. Da der Fokus des Fonds aber auf großen, gut gemanagten Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen liegt, sehen wir das langfristige Kapitalwachstum als nicht gefährdet an.

Strategy Dynamic

Strategy Defensive

Strategy Defensive

Mit einem Anteilspreisrückgang von lediglich 2,68 % im Jahr 2018 konnte der Quint:Essence Strategy Defensive seine Investoren vor dem Großteil der Rückschläge an den Börsen bewahren. Es freut uns, dass dieses Ergebnis ohne Kompromisse in der Qualität der Einzelanlagen zustande gekommen ist.

Die hohe US-Dollargewichtung und der relativ konservative Charakter der einzelnen Portfoliobestandteile führten im vergangenen Jahr dazu, dass der Fonds von der extremen Marktvolatilität weitgehend unberührt blieb. Das Marktumfeld ist weiterhin unübersichtlich und hochgradig nervös. Zudem gibt es seit Anfang des neuen Jahres Anzeichen potentieller Veränderungen: Die neuesten Aussagen von Jerome Powell, dem Präsidenten der US Fed, erwecken den Eindruck, dass die amerikanische Zentralbank die dortigen Zinsen langsamer und weniger stark anheben wird, als bisher erwartet. Sollte sich dieser Eindruck bestätigen, würde der US-Dollar im Verhältnis zum Euro langfristig weniger interessant, während gleichzeitig US Aktien und US Anleihen an Attraktivität gewännen. Dies könnte dafür sprechen, den US-Dollar Bestand im Portfolio zu reduzieren und Barmittel hauptsächlich in Euro zu halten. Allerdings ist es gegenwärtig noch zu früh, diese Veränderung vorzunehmen. Mit dem anstehenden Brexit und der nicht wirklich gelösten Auseinandersetzung um das italienische Budget ist auch der Euro weiterhin mit erheblichen Risiken belastet. Eine stärkere Gewichtung von US Wertpapieren hingegen könnte zeitnah erfolgen. Wo auch immer wir letztendlich die geographischen Schwerpunkte setzen, an der übergeordneten defensiven Anlagestrategie wird sich nichts ändern.

Die Marktentwicklungen der kommenden Tage und Wochen entscheiden, ob größere Veränderungen am Portfolio des Defensive vorgenommen werden müssen. Eines lässt sich schon jetzt sagen: 2019 wird ganz sicher erneut ein Jahr werden, in dem es stärker darauf ankommt, Verluste zu minimieren, als Gewinne zu maximieren.

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Ihr Team der Quint:Essence Capital