Klartext. Ein milliardenschwerer „Influencer“ [2017/11]

iPhone oder Schuhe? Das hat nichts miteinander zu tun, könnte man meinen. Doch anno 2017 sieht die Welt anders aus…

Das iPhone X und der Weihnachtseinkauf

Mit dem neuen iPhone X ist Apple zweifelsohne wieder ein großer Coup gelungen. Trotz (oder auch wegen) seines saftigen Kaufpreises von 1149 Euro aufwärts ist das neue Flaggschiff iPhone ein Verkaufsschlager. Damit hat Apple wieder einmal alle Skeptiker Lügen gestraft. Und das alte Marketingmotto bestätigt, dass man fast alles zu fast jedem Preis verkaufen kann, solange das Image stimmt.

Aber nicht nur das. Das Marktdebüt einer neuen iPhone Version betrifft mittlerweile nicht nur direkte Wettbewerber, sprich andere Smartphone- oder Tablethersteller, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf alle Bereiche des vorweihnachtlichen Kaufverhaltens. Laut einer Analyse der Investmentbank Morgan Stanley werden allein iPhone X Käufe ca. 30 Milliarden US Dollar des diesjährigen vorweihnachtlichen Einkaufsbudgets binden. Dies ist nicht nur ein Zeugnis der Genialität von Apples Marketingstrategie und deren wirtschaftlichen Konsequenzen, sondern auch Beweis für den zunehmenden gesellschaftlichen Einfluss von Unternehmen wie Apple. Die Morgan Stanley Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass es insbesondere im Bekleidungs- und Accessoirebereich zu erheblichen Einbußen wegen der iPhone-Käufe kommt. Dies ist ein völlig neues Phänomen. Wer hätte beispielsweise in der Ära des aufkommenden Farbfernsehers gedacht, die neueste Version des Grundig Farbfernsehgerätes könnte zu einem signifikanten vorweihnachtlichen Absatzrückgang von Wintermänteln oder Handtaschen führen? Sicherlich die Wenigsten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Was vor ein paar Jahrzehnten undenkbar war, ist heute Realität.

Wer langfristig erfolgreich investieren will, muss sich sorgfältig mit dieser neuen Realität auseinandersetzen. Ein Anspruch, dem wir uns gerne stellen: Tief greifende Veränderungen möglichst genau und schnell zu erkennen und dabei Unternehmen zu identifizieren, deren Produkte nicht nur zur Bewältigung des neuen Alltags notwendig sind, sondern die diesen möglichst selbst mit prägen. Mit dem iPhone Hersteller Apple ist uns dies bestens gelungen. Heute profitieren unsere Anleger vom neuen iPhone X, morgen vielleicht von einer weiteren bahnbrechenden Apple-Innovation. Vielleicht wird der nächste Paradigmenwechsel aber auch von einem heute noch unbekannten Unternehmen in einer völlig anderen Branche eingeleitet. Wie dem auch sei, im Interesse unserer Anleger bleiben wir immer offen für Neues und den Veränderungen auf der Spur. In der Analyse jedoch setzen wir auf Altbewährtes: Qualität und Sorgfalt. Beide werden niemals obsolet.

Strategy Social Media & Technology: Reise nach Jerusalem

Mit einem weiteren Anteilspreisanstieg von 5,26 % im Oktober beträgt die bisherige Jahresperformance des Quint:Essence Strategy Social Media & Technology nun 18,3 %. Wir freuen uns über diese schwindelerregende Performance, bestätigt sie doch unseren sorgfältigen Analyse- und Auswahlprozess. Nach wie vor bergen neue Technologien und Digitalisierungsthemen unglaubliches Wachstums- und Profitpotenzial für die in diesem Segment erfolgreichen Unternehmen. Am Beispiel des iPhoneX von Apple sieht man zudem deutlich, dass dieses Potenzial nicht nur auf technischem Fortschritt und nüchternem wirtschaftlichem Verhalten beruht, sondern auch von damit einhergehenden grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen profitiert. Wenngleich diese Veränderungen nicht quantifizierbar sind, so steht doch eines fest: Wir stehen erst am Anfang der „Digitalen Revolution“. Das bisherige Wachstum der führenden Digitalisierungsunternehmen ist erst ein kleines Vorspiel zum zukünftigen Wachstum des Sektors. Für den Quint:Essence Strategy Social Media & Technology sind das langfristig glänzende Aussichten.

Kurzfristig ist wegen des an den Märkten ständig breiter werdenden Grabens zwischen Rendite und Risiko aber Vorsicht geboten. Aufgrund der Taschenspielertricks der großen Zentralbanken ist der Aktienmarkt weiterhin alternativlos, denn er ist im Verhältnis zu Anleihemärkten und Immobilienmärkten nahezu „günstig“ bewertet. Dies trifft auf fast alle Bereiche der weltweiten Aktienmärkte zu und dürfte auch weiterhin für steigende Kurse sorgen. Innerhalb der von unserem Qualitätsinvestmentprozess vorgegebenen Parameter werden wir versuchen, solange wie möglich an den steigenden Kursen teilzuhaben. Wir halten es mittlerweile aber für geboten, dem Stabilitätssegment innerhalb des Fondsportfolios eine gewichtigere Rolle zukommen zu lassen. Deshalb können unsere Anleger in naher Zukunft den Neuzugang von „defensiveren“ Aktien erwarten, die eher der Wertstabilität, als dem Wachstum zuträglich sein sollten. Denn was momentan an globalen Kapitalmärkten stattfindet, trägt in der Tat deutliche Züge eines gigantischen „Reise nach Jerusalem“-Spiels. Auch wenn unsere SMAT-Anleger eher der dynamischen- oder risikofreudigen Fraktion angehören, sollten sie, wenn die Musik aufhört, nicht ohne Stuhl dastehen.

Strategy Dynamic: Keine Kompromisse

Auch der Oktober war ein erfolgreicher Monat für den Quint:Essence Strategy Dynamic. Mit einem Anteilspreisanstieg von 4,48 % während der vergangenen vier Wochen weist der Strategy Dynamic nun eine 2017er-Performance von 9,46 % auf.

Weil wir nach wie vor die bisherige Grundausrichtung des Fonds für richtig halten, blieb das Fondsportfolio im vergangenen Monat bis auf eine Ausnahme unverändert. Der Fonds ist weiterhin in ein globales Portfolio aus soliden Unternehmen, die ein langfristiges Wachstum bei angemessenem Risiko gewährleisten sollen, investiert. Die oben erwähnte Ausnahme ist unsere langjährige Aktienposition der Bayer AG. Das Chemieschwergewicht aus Leverkusen war eigentlich immer ein Paradebeispiel für ein dominantes, gut gemanagtes und langfristig profitables Unternehmen, das die Qualitätsanforderungen des Quint:Essence Strategy Dynamic par excellence erfüllt. Mit der angekündigten 66 Milliarden US Dollar teuren Übernahme des US-amerikanischen Saatgutriesen Monsanto änderte sich allerdings das Risikoprofil des Unternehmens. Monsantos Geschäftsmodell steht und fällt mit seinem hoch umstrittenen Pestizid Glyphosat. Das Unternehmen ist nicht nur auf den Absatz des Pestizids an sich angewiesen, vielmehr besteht der Mehrwert des Monsanto Saatguts in seiner Resistenz gegen Glyphosat. Die Anwendung kann man sich wie folgt vorstellen: Glyphosat wird auf einer landwirtschaftlichen Fläche ausgebracht, danach wächst auf dieser Fläche nichts mehr außer dem glyphosatresistenten Monsanto-Saatgut. Für den Landwirt ist dies sehr effizient und ertragreich, für Monsanto bisher sehr profitabel. Ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht ist heftig umstritten. Es sind bereits zahlreiche Klagen gegen Monsanto anhängig und der politische Druck, den Einsatz von Glyphosat zu verbieten, steigt ebenfalls. Dies erhöht das unternehmerische Risiko von Monsanto und somit nach erfolgter Übernahme durch Bayer, das Risiko eines Engagements in Bayer Aktien ganz erheblich. Dementsprechend erfüllt Bayer die Qualitätsanforderungen des Strategy Dynamic nicht mehr und die Position wurde liquidiert. Bei der Qualität machen wir keine Kompromisse.

Mit einer Cashquote von ca. 7 % ist der Quint:Essence Strategy Dynamic Ende Oktober voll investiert. Wir blicken dem Rest des Jahres optimistisch entgegen.

Strategy Dynamic

Strategy Defensive

Strategy Defensive: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Der Quint:Essence Strategy Defensive hat seine positive Entwicklung mit einem Preisanstieg von  0,22 % im Oktober fortgesetzt. Ende Oktober steht die bisherige Jahresperformance des Fonds damit bei -1,68 %.

Das Marktumfeld ist für konservative Anlagen vor allem im Anleihenbereich nach wie vor schwierig.  Um die positive Entwicklung des Fonds weiter voranzutreiben, haben wir im Oktober eine neue Position ins Strategy Defensive Portfolio aufgenommen und drei bereits bestehende Positionen aufgestockt. Der Neuzugang ist eine neuseeländische Staatsanleihe, die noch ca. zweieinhalb Jahre Laufzeit hat und mit einem Coupon von 3 % verzinst ist. Bis zur Fälligkeit erwarten wir hier einen Nettoertrag von gut 2 % jährlich. Das Papier war Ende Oktober mit 2,16 % im Portfolio gewichtet. Um 50 % erhöhten wir die Position in einer bis November 2020 laufenden australischen Staatsanleihe mit einem Coupon von 1,75 %. Nach der Aufstockung betrug die Gewichtung der Anleihe im Gesamtportfolio Ende Oktober 3,15 %. Die bestehende Position in einer in norwegischen Kronen denominierten und mit 3 % verzinsten Anleihe der Europäischen Investment Bank erweiterten wir um knapp 6 % , so dass das Papier am Monatsende mit 4,5 % im Fondsportfolio gewichtet war.  Außerdem haben wir unsere Position in einer bis Februar 2019 laufenden und mit 0,5 % verzinsten kanadischen Staatsanleihe um 20 % erhöht, so dass die Anleihe Ende Oktober mit 9,53 % des Fondsportfolios gewichtet war.

Aufgrund des geringen Ausfallrisikos und der relativ kurzen Restlaufzeiten dieser Papiere sind ihre Zinserträge naturgemäß bescheiden. In dem derzeitigen Niedrigzinsumfeld halten wir diese überschaubaren Erträge gemessen am geringen Risiko der Engagements dennoch für attraktiv und dem Investmentziel des Fonds dienlich.

Wir hoffen wir konnten Ihnen einen Einblick in unser Handeln und Weltbild geben und freuen uns über Ihr Feedback, Anregungen oder das Teilen des Beitrages mit Kollegen und Freunden.

Ihr Team der Quint:Essence Capital