Klartext. Mr. President mit….Understatement(!) [2017/05]

Wer hätte es geglaubt? Jenseits des Atlantiks nimmt ein Programm seinen Lauf, das sich als Wachstumstreiber par excellence entpuppen wird….

Mr. President mit…Understatement(!)

Nach Monaten des Abwartens nimmt die von Donald Trump angekündigte Steuerreform jetzt Gestalt an. Dabei durfte man durchaus skeptisch sein, glänzte doch der neue US Präsident bis jetzt nicht gerade mit Bescheidenheit – vollmundige Übertreibungen sind ja mittlerweile Standardrepertoire im White House. So konnte man vermuten, dass sich auch die Trumpsche Steuerreform als „viel Rauch um nichts“ entpuppen würde. Doch dem ist definitiv nicht so. Wenn US Repräsentantenhaus und Senat den Steuerplänen des Präsidenten zustimmen, wird die amerikanische Steuerlandschaft nicht mehr wiederzuerkennen sein. Der Plan sieht neben einer allgemeinen Absenkung der Steuerlast auch eine drastische Vereinfachung des Steuerrechts vor. Steuerpflichtige Amerikaner sollen dann erst ab einem Jahreseinkommen von US$ 25.000 Einkommenssteuer zahlen. So fallen fast 75 Millionen Haushalte (die Hälfte aller momentan einkommenssteuerpflichtigen Haushalte) komplett aus der Einkommenssteuerpflicht heraus. Mit diesem gigantischen Beitrag zur „Sozialen Gerechtigkeit“ durch Entlastung der unteren Einkommensgruppen müsste Trump eigentlich zum Idol deutscher Sozialdemokraten, Linken und Grünen avancieren. Diejenigen, die noch Einkommenssteuern zahlen müssen, fallen dann in vier Steuerklassen mit Steuersätzen von 10 %, 20 % und 25 %. Die geringere Steuerlast wird sicherlich den Konsum der Amerikaner massiv steigern und der Wirtschaft einen starken Wachstumsimpuls liefern.

Noch optimistischer stimmen uns allerdings die geplanten Änderungen bei der Besteuerung von Unternehmen: Die Trump-Regierung plant eine Reduzierung der Unternehmenssteuer von den aktuellen und unserer Meinung nach völlig indiskutablen 35 % auf vernünftige 15 %. Dieser Steuersatz soll für alle Unternehmen, vom Großkonzern bis zum Einmann-Unternehmen, gleichermaßen gelten. Außerdem soll auf aus dem Ausland repatriierte Cashbestände von US Unternehmen lediglich eine einmalige Gebühr von 10 % erhoben werden. Aktuell halten US Unternehmen Cashbestände von ca. US$ 2,5 Billionen außerhalb der USA. Durch die Neuregelung des Unternehmenssteuersatzes und die attraktive Wiedereinführungsgebühr von Barbeständen entfällt für US Unternehmen der Grund zur Flucht ins Ausland. Mehr noch: Es entsteht ein starker Anreiz, im Ausland gebunkertes Kapital zurück in die USA zu bringen. Mit einer konsumfreudigen Gesellschaft, die aufgrund verringerter Steuerlast mehr Mittel zur Verfügung hat und mit moderat besteuerten Unternehmen, die durch aus dem Ausland zurückgeholtes Kapital riesige Summen investieren können, stehen die Zeichen der US Wirtschaft klar auf Wachstum. Wenn die Reform der Steuergesetze auch nur annähernd so erfolgt, wie von Donald Trump geplant, dann hat er diesmal nicht zuviel versprochen. Vielmehr könnte man sagen er hat das Understatement für sich entdeckt.

Auch diesseits des Atlantiks ist nicht alles schlecht. Trotz Millionen von Südeuropäern, die durch den Euro in Arbeitslosigkeit und Armut gestürzt wurden, ist die EU-Wirtschaft im ersten Quartal sogar stärker als die US-Wirtschaft gewachsen. Auch hier gibt es erstklassige Unternehmen und attraktive Anlagemöglichkeiten. Die Risiken sind jedoch ungleich höher. Die Frage nach dem Fortbestand der Währungsunion, das unnatürliche Zinsniveau und eine ihr Mandat überschreitende Zentralbank schaffen Unsicherheit und erhöhen das allgemeine Risiko. Nachhaltige Argumente für den von uns seit vielen Jahren erfolgreich praktizierten Investmentprozess: qualitätsorientiert und global anzulegen. Dementsprechend optimistisch sehen wir den Steuerplänen von Donald Trump entgegen. Wir wünschen Mr. President Erfolg und unseren Anlegern die attraktiven Erträge aus der Umsetzung seiner Steuerreform.

Dynamisch voran: Strategy Social Media & Technology

Auch im April stieg der Anteilspreis des Quint:Essence Strategy Social Media & Technology (SMAT) deutlich an. Mit einer April-Performance von 1,09 % weist der Fonds nun eine 2017er Gesamtperformance von 7,55 % auf. Die neulich veröffentlichten Details der geplanten US-amerikanischen Steuerreform stimmen uns sehr optimistisch. Die Mehrzahl der großen Einzelpositionen des Fondsportfolios sind US-Unternehmen, die in den Genuss der angekündigten Maßnahmen kommen werden. Dies wird sich nicht nur positiv auf die Geschäftsergebnisse, sondern auch auf den wichtigen Bereich Forschung und Entwicklung auswirken und langfristig Grund zur Freude bei den Aktionären sein.

Im vergangenen Monat erhielt das Fondsportfolio 2 nennenswerte Neuzugänge. Zum einen die Aktie des südafrikanischen Internet- und Medienunternehmens Naspers Ltd., zum anderen eine inflationsindexierte US-Staatsanleihe – Letztere für das Stabilitätssegment innerhalb des Fondsportfolios.

Naspers besitzt interessante Beteiligungen an Unternehmen in den Bereichen Social Media, E-Commerce, elektronische Zahlungsmittel und Online-Medien und ist in ca. 130 Ländern aktiv. Besonders interessant für uns sind hier die Beteiligungen an Unternehmen mit sehr hohem Wachstumspotenzial in Schwellenländern. Mit Naspers partizipieren unsere Anleger am Fortschritt der Digitalisierung in Ländern und Regionen wie Indien, Russland, Afrika und Asien. Naspers ist aktuell mit ca. 3 % im Fondsportfolio gewichtet.

Mit der inflationsbasierten, variablen Verzinsung, bietet die US-Staatsanleihe Schutz gegen steigende Zinsen und bringt eine gewisse Ruhe in das ansonsten dynamische Portfolio. Die Anleihe hat eine momentane Gewichtung von ca. 5,6 %.

Engagiert von England bis Japan: Strategy Dynamic

Mit einem Anteilspreisanstieg von 1,42 % im April steht der Quint:Essence Strategy Dynamic für das Jahr 2017 nun bei einer Performance von 5,35 %. Somit wird der Fonds seinem Mandat „Kapitalwachstum bei überschaubarem Risiko“ auch weiterhin gerecht. Um diesen Aufwärtstrend auch in den kommenden Monaten aufrechtzuerhalten, haben wir im April einige Veränderungen am Fondsportfolio vorgenommen.

Weil wir momentan vielversprechende Alternativen in anderen Bereichen sehen, haben wir unsere Engagements in den Telekomunternehmen Vodafone und Deutsche Telekom beendet. Unsere Position im britischen Nahrungsmittel und Einzelhandelskonzern Associated British Foods hingegen, verdoppelten wir im April. Die Aktie hat sich seit Kauf im Februar mit einem Preisanstieg von ca. 6 % sehr erfreulich entwickelt und wir erwarten auch zukünftig positive Performancebeiträge von diesem Unternehmen. Die aktuelle Gewichtung von Associated British Foods im Gesamtportfolio beträgt ca. 3 %. Mit einer Nikkei-Futures Long-Position hat das Fondsportfolio einen weiteren interessanten Neuzugang erhalten. Die Nikkei-Futures Long-Position steigt im Wert, wenn der japanische Nikkei Index steigt. Mit dieser Strategie suchen wir nicht nach unterbewerteten japanischen Einzelaktien, sondern partizipieren (ähnlich wie mit einem Nikkei-ETF) am japanischen Gesamtmarkt. Der Vorteil einer Futures Position gegenüber einer ETF-Position ist, dass bei einer Futures Position keine laufenden Gebühren anfallen. Im bisherigen Jahresverlauf ist der Nikkei wesentlich weniger gestiegen als S&P, Dow und Dax. Daher sehen wir in Japan ein überdurchschnittliches Ertragspotenzial – nicht zuletzt auch, weil die japanische Zentralbank weiterhin im großen Stil japanische Aktien aufkauft.

Strategy Dynamic

Strategy Defensive

Der Rubel rollt: Strategy Defensive

Der April war für den Quint:Essence Strategy Defensive ein unspektakulärer Monat. Mit einer Performance von -0,28 % im April stand der Fonds zum Ende des Monats bei einer Jahresperformance von +0,34 %. Wir haben in den vergangenen 4 Wochen dezente Anpassungen am Fondsportfolio vorgenommen und erwarten einen leichten Performanceanstieg in den kommenden Monaten.

Ein nennenswerter Portfoliozugang ist eine Rubel denominierte Supra-Nationale Anleihe der European Bank for Reconstruction and Development. Das Papier läuft bis Februar 2018 und hat einen Coupon von 7,25 %. Die European Bank for Reconstruction and Development ist ein Emittent erster Bonität. Da wir die Anleihe unter Nennwert gekauft haben, ist die tatsächliche Rendite bis zur Fälligkeit mit ca. 8 % noch höher als der Coupon. Weil wir uns – abgesehen von passender Restlaufzeit und attraktivem Coupon des Papiers – auch von der Rubel-Exposure einen zusätzlichen Ertrag versprechen, haben wir auf eine Währungsabsicherung verzichtet. Russland hat momentan eine äußerst geringe Staatsschuldenrate von knapp 18 %. Die aufgrund der Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre zurückgegangenen Importe haben in Russland dazu geführt, dass fehlende Importgüter zunehmend durch inländische Produkte ersetzt werden. Dies hat wiederum die Produktivität der russischen Wirtschaft erhöht und macht den Rubel zur interessanten Portfolioergänzung. Die Anleihe ist aktuell mit knapp 3 % im Gesamtportfolio gewichtet. Die Coca Cola Anleihe mit variablem Zins, die wir im März in den Fonds aufgenommen hatten, haben wir im April um 30 % aufgestockt. Somit ist die Anleihe gegenwärtig mit ca. 7,5 % im Fonds gewichtet und eine unserer größten Einzelpositionen.

Wir hoffen wir konnten Ihnen einen Einblick in unser Handeln und Weltbild geben und freuen uns über Ihr Feedback, Anregungen oder das Teilen des Beitrages mit Kollegen und Freunden.

Ihr Team der Quint:Essence Capital