KLARTEXT. | Tatsächlich? [2024/07]
Fahren Sie, liebe(r) Leser(in), ab und zu mal mit Bus und/oder Bahn? Gewiss werden Sie dabei gelegentlich Ohrenzeuge von Gesprächen zwischen jungen Menschen, in denen erstaunlich häufig das Wort „tatsächlich“ vorkommt. Nach unserer Wahrnehmung hat dieses Wort „tatsächlich“ in den letzten Jahren eine überraschende und ungewöhnliche Akzeptanz gefunden. Nun steht es dem Autor dieser Zeilen keinesfalls zu, hierzu eine fundierte linguistische Ausarbeitung vorzulegen, dazu sind andere berufen. Festzustellen ist aber: „tatsächlich“ ist in sämtlichen verbalen Kommunikationsformen deutlich präsenter als je zuvor. Ob dies an einer damit gewollten, bewussten Abgrenzung zu sogenannten Fake News liegt, entzieht sich unserer Kenntnis. Schade wäre es in jedem Fall, es würde die Fake News ungewollt aufwerten.
105 Billionen – eine Zahl mit 12 Nullen.
Beenden wir unseren kleinen linguistischen Ausflug, schließlich kommen wir – und jetzt könnten wir das kleine Wörtchen schon wieder einsetzen – aus der Finanzbranche, die freilich nicht nur von Tatsachen lebt, sondern in einem hohen Maße von Vertrauen bestimmt wird.
Warum wir Ihnen dies alles schreiben? Damit wir gemeinsam die Bühne vorbereiten können für große Zahlen und interessante Aspekte und die neuesten Entwicklungen, die Sie verfolgen sollten, damit Sie einen möglichst perfekten Zeitpunkt als Einstiegschance nutzen können.
Bevor die großen Zahlen kommen, lohnt sich ein Blick zurück auf die letzte Ausgabe unserer KLARTEXT- Nachrichten (zu finden auf unserer Website). Damals thematisierten wir, welche immensen Auswirkungen die Weiterentwicklung und zunehmende Integration von KI in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt haben dürfte.
Hier und heute betrachten wir die andere Seite, nämlich die, wie Unternehmen, die an der Entwicklung dieses Segments beteiligt sind, nicht nur die Produktwelt, in der sie unterwegs sind, sondern auch und gerade die globalen Finanzmärkte immer stärker beeinflussen und prägen.
Sie haben sich im Verlauf des Jahres durchweg gut entwickelt, die Aktienmärkte auf der ganzen Welt. Wussten Sie, dass es ca. 8.500 handelbare Aktien auf der Welt gibt? Diese Aktien haben zusammen eine Marktkapitalisierung von 105 Billionen USD. Davon werden über die Hälfte in den USA notiert. Der bekannte Index „ MSCI World“ verfügt über 1464 Aktien und ist mit einer Marktkapitalisierung von 65 Billionen USD bewertet.
Und nun halten wir mal den DAX dagegen: er hat lediglich eine Marktkapitalisierung von 1,8 Billionen USD. Der Vergleich mit einem seit wenigen Jahrzehnten weltweit erfolgsreichen Unternehmen, Microsoft, zeigt die Dimensionen der verschiedene Welten: Der Software-Riese verfügt über eine Marktkapitalisierung von mehr als 3 Billionen USD, eine Zahl, die deutlich größer ist als die vergleichbare des gesamten DAX, der nicht einmal 2% der Weltmarktkapitalisierung abbildet.
Um die Wörter „Tatsache“ oder „tatsächlich“ nochmals aufzugreifen: hier passen sie wirklich, wenn man sich die Abhängigkeit der jüngsten Kursentwicklung vom Geschäftserfolg solcher Unternehmen anschaut, die sich mit KI beschäftigen, wird eine Interdependenz sehr deutlich sichtbar. Diese Unternehmen bestimmen weltweit die Richtung der Börsenkurse in ganz erheblichem Maße. Mittelbar hat die KI also schon heute einen beachtlichen Einfluss auf das ökonomische Geschehen in der Welt.
Und wie geht es weiter? Schnell kommt bei diesem Thema die Sprache auf die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA mit Kandidaten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Bei allen Fragezeichen, die man im Hinblick auf diese Wahl anbringen kann, sollten Sie die Wirkung derartiger politischer Entscheidungen auf die Börsen nicht überbewerten. Studien zeigen immer wieder, dass der politische Einfluss zumeist überschätzt wird. In ökonomischer Hinsicht sind sicherlich die steuerpolitischen Ansichten und Pläne des jeweiligen Kandidaten noch von größter Relevanz. Es zeigt sich, dass Biden Steuererhöhungen plant und Trump hingegen Steuererleichterungen in Aussicht stellt.
An den Märkten ist indessen ein anderer Zusammenhang wichtiger: der zwischen der Wahl des Anlageinstruments und dem langfristigen Anlageerfolg. Das haben Studien eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Danach steht fest, dass die Aktienanlage noch immer die renditeträchtigste Anlageform ist. Investitionen in Anleihen stehen merklich schlechter da.
Für jeglichen Anlageerfolg aber gilt, dass er Ergebnis eines sorgsamen Investitionsprozesses ist. Informationen über das Geschäftsmodell der emittierenden Unternehmen sind daher ebenso wichtig wie eine jahrelange Erfahrung nicht nur in der Beurteilung der relevanten Geschäftsmodelle. Gerade sie hilft, auch in turbulenten Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren.
Sehen Sie dazu das Video von Franz Schulz, abrufbar hier und flippen Sie durch Flipboard.
Wenn Sie, liebe(r) Leser(in) sich aber dieser notwendigen und keineswegs trivialen Übungen nicht stellen möchten, sind interessante Investmentfonds eine attraktive Alternative für Sie. Tatsächlich.
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