Klartext. Gesund bleiben – und die Nerven behalten. [2020/04]

In diesen Tagen ist die Frage „wie geht es Dir/Ihnen“ keine Höflichkeitsfloskel. Und so möchten wir zu allererst unsere Hoffnung aussprechen, dass es Ihnen, unseren Lesern gut geht und Sie sich bester Gesundheit erfreuen.

Solide Performance. Selbst in diesen Zeiten.

Bester Gesundheit erfreuen sich die Finanzmärkte derzeit leider nicht. Kursstürze allerorten und eine gigantische Vernichtung von Vermögenswerten zeichnen das Bild der letzten Wochen. Betrachtet man die Entwicklungen mit einigem Abstand, so gelangt man zu der Erkenntnis, dass Kurskorrekturen an sich durchaus vorhersehbar waren. Nur nicht in diesem Ausmaß.

Wenn wir in unsere Veröffentlichungen der letzten Monate schauen, so stellen wir fest: Wir haben eine verstärkte Volatilität schon lange kommen sehen – nun ist sie da. Also doch nicht so überraschend? Der Dow Jones Industrials Index verzeichnet im Zeitraum von Anfang des Jahres bis zum 15. April einen Jahresverlust von knapp 19 %, der DAX liegt im gleichen Zeitraum bei einem Verlust von ca. 23 % und der Wert des Nasdaq 100 hat in den ersten 3,5 Monaten ca. 3 % verloren. Wären die Begleitumstände nicht so außerordentlich, so könnte man die Auffassung vertreten, das sei eine Normalisierung des Bewertungsniveaus. Allerdings sind diese Zahlen nicht das Ergebnis einer linearen Abwärtsbewegung auf einen gemäßigteren Preislevel. Sie sind vielmehr eine Momentaufnahme im Verlauf einer chaotischen Achterbahnfahrt, die wahrscheinlich noch lange nicht zu Ende ist. Also müssen wir ehrlicherweise einräumen: Obwohl wir eine drastische Zunahme der Volatilität seit einiger Zeit erwartet hatten, sind wir doch von ihrer Heftigkeit überrascht.

Erlauben Sie uns einen kleinen Exkurs. In diesen Zeiten fällt uns immer wieder auf: Die Diskussion darüber, ob aktiv gemanagte Fonds einen echten Mehrwert bieten, findet vorzugsweise dann statt, wenn die Kurse steigen. Gerne wird in solchen Phasen darauf verwiesen, dass ETFs deutlich günstiger und erfolgreicher seien, als die meisten aktiv gemanagten Fonds. In Börsenzeiten wie diesen verstummen derlei Ratschläge hingegen.

Das sollte Sie, liebe Leser, allerdings nicht daran hindern, gerade jetzt unsere aktiv gemanagten Fonds kritisch mit den gängigen Indizes, die das Marktgeschehen an den Börsen abbilden, zu vergleichen. Dabei sehen Sie, die Performance unserer Fonds steht im Vergleich zu den Indizes außerordentlich gut da. Besonders erfreulich hat sich der Wert unseres Quint:Essence Strategy Social Media & Technology entwickelt. Die Entwicklung dieses Portfolios weist trotz aller dramatischen Marktverwerfungen per 15. April sogar einen Wertzuwachs von 0,14 % seit Anfang des Jahres auf. Eine überragende Entwicklung und erneut ein Beweis für den Mehrwert eines aktiven Managements. Auch die Wertentwicklungen unserer anderen Fonds bewahrten die Anleger vor deutlich schmerzhafteren Verlusten, als sie sie bei einer reinen Investition in die Indizes erlitten hätten. So steht der Anteilspreis des Strategy Dynamic Mitte April bei einer bisherigen Jahresperformance von -8,3 % und der Strategy Defensive bei -2,9 Prozent. All das sind Konsequenzen unseres allein auf Qualitätstitel setzenden Investmentprozesses.

Die Antwort auf die Frage, ob es stimmt, dass ETFs grundsätzlich besser seien, als aktiv gemanagte Fonds, überlassenen wir nun gerne Ihnen.

Zurück zum Marktgeschehen. Wie viele Marktteilnehmer gingen auch wir davon aus, dass durch Zentralbankmanipulationen übertriebene Marktbewertungen in Kombination mit einer sich abkühlenden Wirtschaft Grund für zunehmende Volatilität und eventuelle Marktkorrekturen sein würden. Jetzt hat sich allerdings herausgestellt, dass dieser Umstand nicht der eigentliche Anlass, sondern vielmehr fruchtbarer Boden für den Auslöser des aktuellen Chaos war. Letztendlich erhielt der zwar angespannte, jedoch historisch langlebige Bullenmarkt seinen Todesstoß aus einer komplett unvorhergesehenen Ecke. Es waren weder fundamental wirtschaftliche Daten noch politische Spannungen oder die Sorge übertriebener Wertpapierpreise, die die Märkte wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt haben. Stattdessen hat ein banales Virus das globale Finanz- und Wirtschaftssystem innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf gestellt. Das Coronavirus mit seinen bisherigen Auswirkungen stellt zwar ein seltenes und potentiell äußerst zerstörerisches Ereignis dar, mit dem von Nassim Taleb beschriebenen „Schwarzen Schwan“ hat die aktuelle Situation allerdings nichts zu tun. Schließlich sind Katastrophen wie der aktuelle weltweite Ausbruch glücklicherweise selten, jedoch sind sie keineswegs unwahrscheinlich. Im Gegenteil, sie treten auf lange Sicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit immer wieder auf.

Für die betroffenen Menschen und ihre Familien hat die Pandemie bereits jetzt schlimme Auswirkungen. Um die unkontrollierte Weiterverbreitung des Virus zu verlangsamen, reagieren auch westliche Staaten mit weitreichenden Eingriffen in bürgerliche Freiheitsrechte, Eingriffe, die es seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie gab. Infolge dieser notwendigen und zugleich bedenklichen Einschränkungen wird auch die globale Wirtschaft schwer belastet. Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen greifen mit überraschender Geschwindigkeit um sich. Obwohl die meisten Maßnahmen erst seit einigen Wochen bestehen, müssen bereits Tausende von Arbeitnehmern ernsthaft um ihre Jobs bangen, oder haben sie bereits verloren. Auch signifikante Engpässe bei der Warenversorgung sind festzustellen, dazu muss man nur in einen Supermarkt gehen. Es ist eines ganz sicher: Die negativen Auswirkungen der Coronakrise und der zu ihrer Bekämpfung notwendigen Gegenmaßnahmen auf die Realwirtschaft und das tägliche Leben werden stark und von Dauer sein.

Natürlich liegt die Frage auf der Hand, was das alles für die Wertpapiermärkte generell- und für unsere Quint:Essence Fonds im Detail bedeutet.

Unsere Antwort darauf: Das Bild, das die Börsen abgeben, wird deutlich weniger düster sein, als die Situation der Realwirtschaft. Warum?

Betrachten wir die beiden relevantesten Wertpapiermärkte für unsere Quint:Essence Fonds, nämlich den europäischen und den US-amerikanischen Markt. Wie in den vergangenen Jahren wird die Entwicklung dieser beiden Märkte auch in absehbarer Zukunft maßgeblich von den Zentralbanken Fed und EZB geprägt werden. In den USA hat die Fed bereits angekündigt, die amerikanische Wirtschaft über ein unbegrenztes Asset Purchase Programm mit Liquidität zu versorgen. Somit stützt sie automatisch auch den US-Wertpapiermarkt. Außerdem hat die US-Zentralbank auf fast schon panische Art und Weise den US-Leitzins auf eine Spanne zwischen null und 0,25 % gesenkt.

Auch von politischer Seite erhalten die US-Wertpapiermärkte tatkräftige Unterstützung. Die Trump-Administration setzt im Hinblick auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen zum Jahresende alle ihr zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung, um die Wirtschaft und die Börsen zu stützen. Die vom US Präsidenten bisher angekündigten Maßnahmen, wie weitere Steuersenkungen und Helikoptergeld für alle Steuerzahler, sind hier sicher nur der Anfang.

Dazu muss man sich vor Augen halten, dass Trump bis zum Auftreten der Coronakrise keine ernsthaften Rivalen im Rennen um die Präsidentschaft fürchten musste. Jetzt ist die Krise da und sie ist in der Tat die erste ernstzunehmende Bedrohung für seine Wiederwahl. Die Folge dessen wird sein, dass Mr. President alles daran setzen wird, die wirtschaftlichen Auswirkungen so gering als möglich zu halten. Gelingt ihm das, so ist weiterhin mit seinem Wahlsieg zu rechnen. Ein wiedergewählter Präsident Trump kann dann in seiner zweiten Amtszeit wesentlich ungehinderter agieren, als in den ersten vier Jahren und wird seines Amtes sicherlich im Sinne der US-Wertpapiermärkte walten. Zumindest an den US Börsen wird dann von den negativen Auswirkungen des Coronavirus Ausbruchs nur noch wenig zu spüren sein.

In der Eurozone ist die EZB aufgrund der fehlerhaften Architektur der Währungsunion schon seit Jahren gezwungen, die Zinsen unnatürlich niedrig zu halten. Bereits vor der Coronakrise war es der EZB nur mithilfe von Niedrig- und Negativzinsen sowie anderen fragwürdigen Methoden möglich, ein Auseinanderbrechen der Währungsunion zu verhindern. Diese Situation hat sich nun noch einmal drastisch verschärft. Ausgerechnet die schwächeren Euro-Mitgliedsländer wurden bisher am stärksten vom Coronaausbruch heimgesucht. Die EZB hat bereits angekündigt, mit weiteren Anleihekäufen dafür zu sorgen, dass auch die schwächsten Euro Mitglieder infolge der Coronakrise nicht in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Letztendlich führen diese Maßnahmen der US-Fed und der EZB zu einer Geldentwertung. Somit wird die Vermögenspreisinflation in den kommenden Jahren weiter verstärkt. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die europäischen und US-amerikanischen Börsen aufgrund der Zentralbankinterventionen weiter steigen, selbst dann wenn die Realwirtschaft dies eigentlich nicht rechtfertigen würde. Für Anleger bedeutet dies, dass sie trotz nervenaufreibender Volatilität längerfristig nicht um ihre Vermögenswerte fürchten müssen. Sie sind bei uns in guten Händen.

Strategy Dynamic

Mit einem Anteilspreisrückgang von 8,84 % im turbulenten März, steht der Quint:Essence Strategy Dynamic zum Ende des ersten Quartals bei einer bisherigen Jahresperformance von -12,87 %.
Da die Portfoliostruktur des Strategy Dynamic angesichts der steigenden Risiken bereits im vergangenen Jahr defensiver gestaltet wurde, gab es trotz der dramatischen Volatilität der vergangenen Wochen keinen Grund, weitere Veränderungen vorzunehmen. Ende März war das Fondsportfolio wie folgt zusammengesetzt: Die Aktienquote betrug ca. 76 %, die Anleihenquote betrug knapp 10 % und ca. 14 % des Gesamtportfolios bestanden aus liquiden Mitteln. Die für den dynamischen Fonds relativ konservative Portfoliozusammensetzung in Verbindung mit der hohen Qualität der Einzelpositionen begrenzte die Anteilspreisverluste erheblich. Angesichts der teilweise katastrophalen Kurseinbrüche an den Börsen, zeigte sich das Fondsportfolio des Strategy Dynamic erfreulich robust. Insgesamt betrugen die Kursrückgänge des Strategy Dynamic weniger als die Hälfte der Verluste des Gesamtmarkts. Auch vergleichsweise geringe- und hoffentlich zeitlich begrenzte Verluste können bei Anlegern Unbehagen hervorrufen. Umso wichtiger ist es in diesen turbulenten Zeiten nicht die Nerven zu verlieren, denn an der langfristigen Perspektive der im Fonds vertretenen Unternehmen ändern auch Panikverkäufe an den Börsen nichts.
Die aktuelle Volatilität hat keine Auswirkungen auf die langfristigen Erträge des Quint Essence Strategy Dynamic. Dementsprechend sollten Anleger Ruhe bewahren und dem Rest des Jahres zuversichtlich entgegen sehen.

Social Media & Technology

Die historischen Kurseinbrüche der vergangenen Wochen gingen natürlich auch am Quint:Essence Strategy Social Media & Technology nicht spurlos vorbei. Mit einem Anteilspreisrückgang von 6,44 Prozent im März, hat der Fonds sich allerdings sehr gut geschlagen und weist am Ende des ersten Quartals einen bisherigen Jahresverlust von lediglich 6,61 Prozent auf.

An der grundsätzlichen Zusammensetzung des Fondsportfolios haben wir auch in den turbulenten März Wochen nichts geändert. Nach wie vor profitiert der Fonds von seiner vergleichsweise defensiven Ausrichtung, die wir im vergangenen Sommer vorgenommen haben. Ende März betrug die Aktienquote des Social Media & Technology ca. 64 %, die Cashquote ca. 14 % und die Anleihenquote ca. 22 %. Auf Ebene der Einzelpositionen wurde im vergangenen Monat eine berichtenswerte Veränderung vorgenommen: Es gab mit der Aufnahme der Cisco Aktie einen Neuzugang im SMAT Segment, dem performancetreibenden Kernbereich des Fonds. Die Aktie des in San Francisco beheimateten Unternehmens war Ende März mit ca. 1,5 % des Gesamtportfolios gewichtet. Cisco Systems ist einer der globalen Führer im Bereich der Internetinfrastruktur. Insbesondere mit seinen Routern und anderen Networkingprodukten nimmt Cisco Systems eine dominante und aktuell fast unverzichtbare Position im Bereich der Digitalisierung ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftssektoren, die durch die Coronakrise schwer getroffen wurden, wird der Trend zur Digitalisierung durch die aktuelle Krise eher noch verstärkt. Die zunehmende Popularität von Home Office Arrangements und digitalen Zahlungsmitteln ist ein gutes Beispiel für diese Entwicklung.

Während der dramatischen Entwicklungen der vergangenen Wochen, hat der Strategy Social Media & Technology seine Widerstandsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wir sind überzeugt, dass der Fonds seinen Anlegern auch zukünftig erfreuliche Erträge bescheren wird.

Strategy Defensive

Der Quint:Essence Strategy Defensive hat das Ungemach des Monats März mit einem Anteilsscheinpreisrückgang von lediglich 3,78 % relativ unbeschadet überstanden.
Während der vergangenen Wochen ging der historisch lange andauernde Bullenmarkt jäh zu Ende. Die Verführung des billigen Geldes wich der Furcht vor dem Coronavirus. Nachdem sich erste Anzeichen der Größenordnung des wirtschaftlichen Schadens aufgrund der Viruskrise angedeutet hatten, folgten enorme Kurseinbrüche an den globalen Börsen. Sinn und Zweck eines defensiven Portfolios ist es, auch in solch unruhigen Zeiten, Anlegerkapital und Kaufkraft zu schützen. Genau dies hat der Strategy Defensive getan. Obwohl kein Wertpapiersektor und keine Region der Welt von den Kursrückgängen verschont blieben, erlitt das gut diversifizierte Fondsportfolio nur einen Bruchteil der Kursverluste der Gesamtmärkte. Da wir das Risiko des Strategy Defensive Portfolios bereits Mitte letzten Jahres aufgrund des allgemein hohen Bewertungsniveaus reduziert hatten, bedurfte es trotz der dramatischen Ereignisse keiner weiteren Veränderungen bezüglich der Portfoliostruktur. Mit einer Anleihenquote von ca. 67,5 %, einer Aktienquote von ca. 19 %, einer Cashquote von ca. 10 % und einer mit ca. 3,5 % gewichteten Goldposition, war die Portfolioaufstellung des Strategy Defensive im Verhältnis zu den Vormonaten praktisch unverändert. Wir sehen in der aktuellen Situation auch keinen Bedarf in der näheren Zukunft grundlegende Veränderungen am Fondsportfolio vorzunehmen.

Die aufgrund des rigorosen Qualitätsansatzes hohe Substanz der Einzelpapiere des Portfolios, sowie die gut durchdachte Diversifikation des Fonds, haben dazu geführt, dass den Anlegern des Strategy Defensive ein Großteil der Verluste des Gesamtmarktes erspart blieben. Dieselben Charakteristika des Fondsportfolios werden den bisher eingetretenen Anteilsscheinpreisrückgang wieder ausgleichen und für einen adäquaten langfristigen Kapitalertrag sorgen. Anleger des Quint:Essence Strategy Defensive können die heftige Berg und Talfahrt der Börsen in den kommenden Monaten also getrost ignorieren.

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Ihr Team der Quint:Essence Capital