Klartext. Protestieren Sie noch oder denken Sie schon? [10/2019]
Sind Sie Klimaaktivist? Straßenprotestler? Fridays for Future Anhänger? Falls ja, wird Ihnen das Folgende möglicherweise nicht gefallen. Falls nein: Vielleicht teilen Sie ja unsere Beobachtungen und Fragen.
Was wir glauben. Und mit offenen Augen sehen.
Vorweg -das glauben wir: Wir glauben, dass der Klimawandel echt ist. Wir glauben, dass der Klimawandel vom Menschen (mit-)verursacht ist. Wir glauben, dass es gut und notwendig ist, vernünftige Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.
Das beobachten wir – und lesen es jeden Tag: Wenngleich der Klimawandel kein neuer Trend, sondern seit vielen Jahren bekannt ist, erlebt die Welt eine beispiellose Heftigkeit, mit der dieses Thema derzeit die öffentliche Wahrnehmung bestimmt. Nicht immer stehen dabei sachliche Diskurse im Mittelpunkt, die durch wissenschaftliche Daten fundiert wären. Auch das ist typisch für den heutigen Umgang mit Nachrichten und Informationen. Die Halbwertzeit von Daten und Fakten wird immer geringer, für fundierte Analysen ist keine Zeit. Die Welt giert nach Sensationen. Da braucht es niemanden zu erstaunen, dass eben diese Welt bewundernd auf ein 16-jähriges Mädchen blickt und sich von dieser Jugendlichen die Leviten lesen lässt. So geschehen auf dem UN-Klimagipfel.
Und auch das beobachten wir (lesen darüber aber so gut wie nirgendwo etwas): Das Verhalten von Klimaaktivisten rund um ihre Protestaktionen. Kürzlich war auch die saarländische Landeshauptstadt Ort des Protestes und der Demonstrationen für eine Veränderung der Klimapolitik. Soweit, so gut. Interessant allerdings, dass die Aktivisten in großer Zahl mit ihren privaten PKWs nach Saarbrücken gereist waren (wir wollen jetzt nicht annehmen, dass es sich dabei überwiegend um SUVs handelte). Ob das ein Beispiel für eine geänderte Klimapolitik war, möge jeder Leser selbst beurteilen. Gefreut hat sich jedenfalls der Stadtkämmerer von Saarbrücken. Denn die Protestler nahmen offenbar für sich in Anspruch, nicht nur in großer Zahl mit den eigenen Autos anzureisen, sondern sie auch auf Anwohnerparkplätzen abzustellen. Eine Knöllchenflut war die Folge.
Doch damit nicht genug. Proteste machen hungrig, das gilt auch für Klimaaktivisten. Doch anstatt das mitgebrachte Butterbrot aus der wiederverwendbaren Altpapierschachtel zu genießen, stellten die Aktivisten Holzkohlegrills (!) auf. Und zwar nicht irgendwo, sondern auf Anwohnerparkplätzen. Das wiederum hatte zweierlei zur Folge: Zum einen entwickelte sich ein reger Parkplatzsuchverkehr der Anwohner mit entsprechenden Folgen für die Umweltbelastung. Eine weitere Folge ergab sich aus dem Verhalten der Protestler. Nach dem ausgiebigen Grillen (CO2 Belastung?) und dem Genuss des Grillguts nahm man nicht etwa die sich bei der Verwendung von Holzkohle unweigerlich ergebenden Hinterlassenschaften mit. Nein, man kehrte sie einfach auf die Straße und ließ den Dreck liegen (siehe Bild). Die Straßenreinigung und die Müllabfuhr der Landeshauptstadt würden es schon richten. Surreale Früchte im Namen des Klimawandels. Vielleicht nur eine Provinzposse. Hoffentlich eine Ausnahme.
Leider keine Ausnahme sind nach wie vor die Verschrottungen völlig intakter PKWs, die vor dem Hintergrund der Fahrverbotsdebatten stattfinden. Eigentümer von Autos, mit denen man noch etliche tausend km hätte fahren können, werden mithilfe von Fahrverboten, die nicht zuletzt eine „Deutsche Umwelthilfe“ vor Gericht erstreitet, von der Politik und natürlich von einer bestens funktionierenden Marketingmaschinerie der Autohersteller dazu bewegt, gut erhaltene PKWs zu verschrotten und durch Neuwagen zu ersetzen. Diese ungeheuerliche Ressourcenverschwendung und der daraus folgende Klimaschaden hätten es auch verdient, von den Protestlern angeprangert zu werden. Bisher haben wir das noch nicht wahrgenommen. Sie vielleicht?
Warum wir Ihnen all das Schreiben? Weil wir uns von Oberflächlichem abgrenzen wollen. An dieser Stelle sei auch einmal ein wenig Eigenwerbung erlaubt. Unser Quint:Essence Investmentprozess beruht auf sorgfältiger und nüchterner Analyse. Unsere Basis für langfristig orientierte Entscheidungen. Hektisch den neuesten Trends nachzujagen ist nicht unser Ding. Überschwängliche Begeisterung und Panik waren und sind nicht Teil unserer Entscheidungsfindung.
Deshalb fragen wir uns manches Mal, ob unserem Planeten, dem Klima und auch uns selbst nicht etwas mehr Sorgfalt, etwas mehr Analyse und vor allem eine langfristige Orientierung bei all unserem Handeln und dessen Folgen guttäte. Vielleicht könnte man auch sagen – etwas mehr Quint:Essence. Aber das überlassen wir gerne Ihnen.
Strategy Defensive
Mit einem Anteilspreisanstieg von 0,72 % hat der Quint Essence:Strategy Defensive auch im September seine eindrucksvolle Performance fortgesetzt. Die bisherige Jahresperformance des Fonds steht somit bei 8,63 %.
Wie in den vorherigen Monaten, hat sich auch im September keine grundlegende Änderung des Marktumfelds eingestellt: Wirtschaftliche- und geopolitische Risiken sind groß, die Märkte sind volatiler als in der Vergangenheit, das Zinsniveau ist unnatürlich niedrig und überall suchen nervöse Investoren nach Rendite. Dementsprechend hoch sind Aktien- und Anleihenkurse. Anleger müssen in der Konsequenz für immer geringere Erträge immer höhere Risiken eingehen.
Aus diesen Gründen haben wir auch in den vergangenen vier Wochen die bewährte Zusammensetzung des Defensive Portfolios nicht grundlegend verändert. Bezüglich der Einzelpositionsaufstellung gab es im September nur eine Veränderung: Die mit knapp 5 % des Gesamtportfolios gewichtete Anleihe des deutschen Konsumgüterkonzerns Henkel AG wurde fällig. Den Fälligkeitserlös der Henkel Anleihe haben wir in eine zweijährige US Staatsanleihe mit einem Coupon von 1,125 % investiert. Mit der US Staatsanleihe erhalten wir das bestehende Risikoprofil des Fonds und entgehen dem Negativzins der EZB, den wir beim Kauf einer deutschen Staatsanleihe in Kauf nehmen müssten.
Die Allokationen der einzelnen Assetklassen haben sich im Verhältnis zum Vormonat kaum verändert. Anleihen sind weiterhin mit knapp 65 % gewichtet, die Aktiengewichtung beträgt immer noch ca. 21 %, die Goldposition ist mit 3 % des Gesamtportfolios gewichtet und die Cashposition des Fonds beträgt zum Monatsende ca. 11 %.
Der Quint:Essence Strategy Defensive ist mit einer guten Diversifikation in hochwertige Einzeltitel investiert. Somit ist der Fonds in einer guten Position, unabhängig von der aktuellen Börsenstimmung gute, langfristige Erträge zu erzielen.
Strategy Dynamic
Mit einer überraschend starken Monatsperformance von 2,45 % im September, konnte der Quint:Essence Strategy Dynamic seine bisherige Jahresperformance noch weiter ausbauen. Er steht nun für das Jahr 2019 bei 26,36 %.
Auch der Strategy Dynamic muss einem unsicheren Marktumfeld ohne klare Richtung Rechnung tragen. Deshalb ist der Fonds mit einer Gesamtaktienquote von ca. 76 % relativ konservativ positioniert. Der ca. 15-prozentige Cashanteil, sowie die mit ca. 9 % gewichtete inflationsgeschützte US Staatsanleihe reduzieren die Dynamik des Portfolios. Diese beiden Portfoliobestandteile verringern die Volatilität des Fonds und bieten einen gewissen Schutz gegen fallende Aktienmärkte.
Es ist momentan nicht absehbar, wann sich ein neuer, allgemeiner Trend nach oben oder nach unten manifestieren wird. Wir betrachten die Wahrscheinlichkeit weiter steigender Aktienmärkte als ähnlich groß wie die Wahrscheinlichkeit einer deutlichen und nachhaltigen Kurskorrektur. Für weiter steigende Märkte spricht die aggressive Niedrigzinspolitik der großen Zentralbanken und die daraus resultierende Vermögenspreisinflation. Für eine Korrektur spricht der gemäß dem Konjunkturzyklus überfällige wirtschaftliche Abschwung, sowie zahlreiche geopolitische Risiken. Mit der aktuellen Portfolioaufstellung ist der Strategy Dynamic für beide Szenarien adäquat positioniert.
Aktuell befindet sich das Dynamic Portfolio sozusagen in Wartestellung. Bei klaren Marktsignalen in die eine oder andere Richtung, sind wir jederzeit bereit das Portfolio wieder zu dynamisieren oder die Aktienquote weiter zu reduzieren. Geduld ist momentan die beste Strategie.
Social Media & Technology
Der Anteilspreis des Quint:Essence Strategy Social Media & Technology hat sich mit einem Anstieg von 0,73 % im September nur geringfügig verändert. Somit steht die bisherige Jahresperformance des Fonds bei sehr erfreulichen 17,55 %.
Weil sich das Marktumfeld kaum verändert hat, bedurfte es keiner Modifikationen am Fondsportfolio des Social Media & Technology. Die für diesen Fonds relativ defensive Grundpositionierung, die wir während der vergangenen Monate aufgebaut haben, halten wir nach wie vor für angemessen. Der sich aufgrund des normalen Konjunkturverlaufs bereits abzeichnenden Verlangsamung des Wirtschaftswachstums wird von den großen Zentralbanken nach Kräften entgegengewirkt. Ob es den Zentralbanken gelingen wird, den wirtschaftlichen Abschwung noch eine Weile hinauszuzögern, lässt sich nicht sagen. Das System des freien, internationalen Handels ist in Bewegung und angesichts großer geopolitischer Unsicherheiten ist eine seriöse Prognose bezüglich eines positiven- oder negativen Ausgangs dieser Veränderungen auch hier unmöglich.
So ergibt sich eine Situation, in der das Fondsportfolio so investiert sein muss, dass es einerseits an einer weiteren Aufwärtsbewegung teilnimmt, andererseits einen starken und eventuell plötzlichen Abschwung aber nur teilweise mitmacht. Die aktuelle Zusammensetzung des Portfolios erfüllt diese Voraussetzungen. Mit einer Gesamtaktienquote von ca. 66 %, dürfte sich ein weiterer Aktienmarkt Anstieg positiv auf den Anteilspreis des Fonds auswirken. Da aber das Gesamtportfolio zu ca. 15 % in defensive Aktien und zu ca. 18 % in US Treasuries investiert ist und der Fonds gegenwärtig über einen ca. 14-prozentigen Cashanteil verfügt, zeigt sich der Strategy Social Media & Technology auch auf unfreundliche Börsen gut vorbereitet.
Wir befinden uns nun seit einiger Zeit in einer Marktphase, in der ein hohes Maß an Inaktivität das Gebot der Stunde ist. Es ist durchaus möglich, dass diese Situation noch eine Weile anhält. Sollte sich das ändern, sind wir aber jederzeit bereit, zu handeln.
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Ihr Team der Quint:Essence Capital
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