Klartext. Donald, der Partykiller? [2019/5]

Für Unterhaltungswert ist in diesen Tagen stets gesorgt. Sei es durch Mr. President’s Auftritte oder durch Theresa, die Unglückliche, deren Volk nicht so richtig weiß, was es eigentlich (nicht) will. Und die professionelle Unterhaltungsindustrie steuert dazu ein Fest bei, das eines zeigt: Deutschland kann alles, außer Singen …

Nur Platz 24 beim Grand Prix Eurovision. Ist die Party jetzt vorbei?

Das war’s: Beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ 2019, der heutzutage unter dem weit weniger klangvollen, aber dafür englischen Namen „European Song Contest“ an den Start geht, landeten die deutschen Sisters abgeschlagen auf Platz 24. Und das mit ein paar dürftigen Pünktchen, gegeben von den Länderjurys – aber ohne einen einzigen Punkt von Millionen Fernsehzuschauern aus 40 Ländern. Letzteres war ein Alleinstellungsmerkmal für Deutschland, wurde doch kein anderes Land so dermaßen abgestraft. Doch seien wir gönnerhaft und freuen wir uns mit unseren holländischen Nachbarn über deren großartigen Erfolg. Zugleich wagen wir die prophetische Vorhersage, dass dieses Ergebnis sicher keine Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte haben wird.

Anders dagegen der Handelsstreit zwischen den USA und China, der zunehmend eskaliert. Die USA haben bis jetzt Strafzölle in Höhe von ca. 200 Milliarden Dollar auf künftige chinesische Importe verhängt. Die Chinesen kündigten umgehend Vergeltungsmaßnahmen an: Sie wollen US-amerikanische Agrarprodukte mit Strafzöllen belasten. Wenngleich die chinesische Antwort die Wirtschaft der USA nur unwesentlich beeinträchtigen wird, ist sie dennoch durchaus schmerzhaft für den US Präsidenten. Mit den Farmern treffen die Chinesen nämlich eine Gruppe, die zu Präsident Trump‘s größten Unterstützern zählt. Und was machte Donald Trump? Er erklärte kurzerhand das chinesische Vorzeigeunternehmen Huawei zum nationalen Sicherheitsrisiko. Der Konzern war ihm schon länger ein Dorn im Auge. Als Huawei nun zweitgrößter Smartphone Hersteller der Welt wurde und damit Apple überholte, musste einfach etwas geschehen. Ein Hin- und her, das am Ende des Tages keinen Gewinner haben wird.

Diesseits des Atlantiks werden zwar rauschende Gesangsfeste gefeiert, zugleich kühlt sich die Wirtschaft in der Eurozone aber ab – und der noch nicht vollzogene Brexit hat zur Folge, dass die Briten an den Europawahlen teilnehmen müssen. Da die neu gegründete Brexit Partei in den britischen Umfragen haushoch führt, ist es wahrscheinlich, dass nach den kommenden Wahlen wesentlich mehr EU Gegner im Europaparlament sitzen als bisher. Dabei sind die Unzulänglichkeiten der europäischen Gemeinschaftswährung und die Schuldenproblematik einiger EU-Staaten nach wie vor ungelöst.

Geht die seit Jahresanfang währende Börsenparty daher bald zu Ende? Wahrscheinlich nicht. Wohin auch mit dem Geld? Die EZB sitzt aufgrund der hohen Staatsverschuldung einiger ihrer Mitglieder in der Zinsfalle. Selbst ein moderater Zinsanstieg würde den Euro in seiner Existenz bedrohen. So bleibt der europäische Anleihenmarkt unattraktiv. In den USA mag es zwar grundsätzlich etwas anders aussehen, dort hätte die US Fed angesichts der boomenden Wirtschaft die Möglichkeit, das Zinsniveau allmählich anzuheben. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die amerikanische Zentralbank von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, solange das Risiko eines längerfristigen Handelskrieges weiter besteht.

Die niedrigen Zinsen haben auch die Immobilienmärkte vieler Regionen in schwindelerregende Höhen getrieben. Vernünftige Investitionsmöglichkeiten sind auch dort Mangelware. Es bleiben also nur Aktien. Nicht alle Aktien, sondern ausschließlich Papiere von Unternehmen mit langfristig soliden Geschäftsmodellen und gutem Management – Qualitätsaktien also. Im aktuellen Marktumfeld gibt es dazu keine Alternative.

Die Party geht also weiter. Es ist kein rauschendes Fest mehr, denn die Gäste sind alle ein wenig angespannt. Sie bleiben aber trotzdem. Wo sollten sie auch sonst hingehen?

Strategy Social Media & Technology

Der Quint:Essence Strategy Social Media & Technology hat seine starke Performance auch im April fortgesetzt. Mit einem Anteilspreisanstieg von 5,34 % im vergangenen Monat steht die bisherige Wertentwicklung des Fonds bei 17,68 %.

Im Hinblick auf die allgemein weiterhin angespannte Marktsituation haben wir unseren vor einigen Monaten eingeschlagenen Kurs fortgesetzt, durch Gewinnmitnahmen das Risiko zu reduzieren. Die Gewinnmitnahmen erstrecken sich ausschließlich auf Papiere mit erheblichen Kursgewinnen, die Bestandteil des dynamischen SMAT Segments sind.

So reduzierten wir unsere Position im E-Commerce Schwergewicht Amazon.com um 17 % und realisierten dabei einen Gewinn von 151 %. Neben Amazon.com verringerten wir auch die Aktienposition des US-Software Unternehmens Microsoft. Mit unserem Verkauf von 15 % der bestehenden Position erzielten wir einen Gewinn von 65 %. Außerdem haben wir unser Engagement in der Apple Aktie um 33 % abgebaut. Der daraus resultierende Kursgewinn betrug 63 %. Schließlich stand noch Facebook auf unserer Verkaufsliste. Mit einer Reduktion unserer Aktienposition um etwa 20 % realisierten wir einen Kursgewinn von 46 %.

An der strategischen Ausrichtung des SMAT Portfolios hat sich im Monat April nichts geändert. Die vor einiger Zeit eingeleitete konservativere Ausrichtung des Fonds besteht unverändert fort. So sind weiterhin etwa 30 % des Fonds in Cash und Staatsanleihen allokiert. Diese Portfolioaufstellung erlaubt es dem Strategy Social Media & Technology, am dynamischen Prozess des Bullenmarkts teilzuhaben, gleichzeitig jedoch von kurzfristigen Rückschlägen nur begrenzt tangiert zu werden.

Der Bullenmarkt scheint trotz zunehmender Nervosität weiterhin intakt. In diesem Marktumfeld erlaubt uns die hohe Liquiditätsquote des Fondsportfolios, auch zukünftig günstige Einstiegsmöglichkeiten wahrzunehmen.

Strategy Dynamic

Der Quint:Essence Strategy Dynamic hat auch im April mit 3,86 % wieder einen starken Anteilspreisanstieg erzielt. Nach dieser sehr erfreulichen Entwicklung steht die bisherige Jahresperformance des Fonds bei 20,26 %.

Wir haben die steigenden Aktienkurse der vergangenen vier Wochen erneut dazu genutzt, aufgelaufene Kursgewinne durch Teil- oder Komplettverkäufe zu sichern. Durch Teilverkäufe reduzierten wir unsere Aktienbestände an den deutschen Unternehmen Adidas und SAP. Die Aktienposition des Sportartikelherstellers Adidas verringerten wir um 25 % und realisierten dadurch einen Gewinn von 264 %. Das Engagement in der Aktie des Softwareherstellers SAP verkleinerten wir ebenfalls um 25 %. Der realisierte Gewinn war hier zwar nicht so astronomisch wie bei Adidas, betrug aber immer noch sehr erfreuliche 82%.

Komplett getrennt haben wir uns hingegen von den Aktien des japanischen Technologiekonzerns Softbank Group und den Aktien des britischen Informations- und Analyse Anbieters Relx PLC. Beim Verkauf der Softbank Aktien fiel ein Gewinn von 20 % an. Der durch den Verkauf der Relx Aktien realisierte Gewinn betrug 17 %. Zur Risikoreduzierung ergänzten wir das Portfolio um eine inflationsindexierte US Treasury mit zweijähriger Laufzeit. Von dieser Position erwarten wir einen Rückgang der Volatilität des Fondsportfolios.

Nach den erfolgten Verkäufen ist das Portfolio nunmehr deutlich defensiver ausgerichtet, als zuvor. Noch Anfang März betrug die Aktienquote des Fonds knapp 90 %, jetzt liegt sie bei 79 %. Demgegenüber steigerten wir die Cashquote von 10 auf ca. 18 % des Fondsvolumens. Somit ist der Fonds auch weiterhin in einer guten Position, um von dem scheinbar nicht enden wollenden Bullenmarkt zu profitieren.

Das Marktumfeld bleibt weiterhin spannend. Aufgrund der hohen Qualität und der leicht konservativeren Ausrichtung des Quint:Essence Strategy Dynamic sehen wir jedoch den kommenden Wochen und Monaten gelassen entgegen.

Strategy Defensive

Mit einem Anteilspreiszuwachs von 0,37 % hat der Quint:Essence Strategy Defensive auch im April 2019 seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Der Fonds weist somit eine bisherige Jahresperformance von 5,71 % auf.

Während der vergangenen vier Wochen hat sich am Marktumfeld nichts Grundlegendes geändert. Deshalb haben wir an der Portfoliostruktur des Strategy Defensive auch keine bedeutenden Änderungen vorgenommen. Mit einer Aktienquote von ca. 20 % sind Anleihen erster Bonität, Cash und Gold auch weiterhin deutlich übergewichtet. Mit dieser Portfoliozusammensetzung ist dem Fonds der Spagat zwischen der Partizipation am andauernden Bullenmarkt einerseits bei gleichzeitiger Risikoreduzierung andererseits bis jetzt sehr gut gelungen.

Veränderungen im Portfolio gab es in Bezug auf die Aktienposition am Schweizer Pharmakonzern Novartis AG. Nachdem wir zur Sicherung aufgelaufener Gewinne 52 % unserer Aktienposition verkauft und damit einen Kursgewinn von 23 % realisiert hatten, wurde die Ausgliederung des Augenheilkunde-Unternehmens Alcon AG aus dem Unternehmen vollzogen. Jeder Novartis-Aktionär erhielt dadurch für 5 Novartis Aktien eine (neue) Aktie an der Alcon AG. Die Alcon AG ist ein weltweit führendes Unternehmen auf seinem Gebiet und mit einer Marktkapitalisierung von ca. 26 Milliarden € im Gesundheitsmarkt gut etabliert. Die Aktie erfüllt somit zwar grundsätzlich unsere Qualitätsstandards, jedoch betrachten wir das Unternehmen aktuell als nicht defensiv genug, um weiterhin Bestandteil des Quint:Essence Strategy Defensive zu bleiben. Dementsprechend haben wir die Alcon Position kurz nach Erhalt liquidiert.

Es gibt weiterhin keine eindeutigen Hinweise, die auf das Ende des Bullenmarktes schließen lassen. Insbesondere weil seitens der Zentralbanken kurzfristig keine deutlichen Zinserhöhungen zu erwarten sind, ist es durchaus möglich, dass die Dinge vorerst so bleiben, wie sie sind. Für diesen Fall erwarten wir, dass die im Fonds befindlichen Qualitätsaktien weiterhin einen positiven Performancebeitrag leisten. Falls sich aber die Stimmung eintrüben sollte, sind die mit ca. 80 % gewichteten defensiven Bestandteile des Fonds in der Lage, einen soliden Kapitalerhalt zu gewährleisten.

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Ihr Team der Quint:Essence Capital