Klartext. Manchmal darf’s ruhig lauter sein. [2018/08]

Wer hat die meisten Patente für autonomes Fahren? Natürlich G..le denken Sie, und T..la. Tatsächlich sieht die Wahrheit ganz anders aus…

Das Beste liegt ganz nah. Künstliche Intelligenz in der Nachbarschaft.

KI“: zwei Buchstaben, die es in sich haben. Weniger als Autokennzeichen, denn als Abkürzung für weitreichende, unser künftiges Leben neu gestaltende Veränderungen. Der rasante Fortschritt der Künstlichen Intelligenz ist ebenso faszinierend wie besorgniserregend. In einem lesenswerten „Zeit“ Interview (Die Zeit, Ausgabe Nr 31) erläutert Professor Wolfgang Wahlster anschaulich die Chancen, Grenzen und notwendigen Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Nutzung Künstlicher Intelligenz. Wahlster leitet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet.

Neue Technologien und wirtschaftliche Veränderungen sind für Anleger und Investmentmanager stets in hohem Maße bedeutsam. Ein so einschneidendes Thema wie Künstliche Intelligenz beschäftigt uns nicht nur als Manager unseres Social Media & Technology Fonds (SMAT), sondern ist für alle von uns verwalteten Fonds von elementarer Wichtigkeit.

Aber nicht nur deshalb ist das Interview so lesenswert. Es zeigt noch ganz andere – überraschende – Fakten auf. Woran denken Sie, wenn es um die Forschung und Entwicklung derartiger Zukunftstechnologien geht? Natürlich an die großen Player des Silicon Valley. Ganz sicher nicht an Saarbrücken. Dort aber sitzt das DFKI, dessen globale Bedeutung in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Dabei muss es sich wahrlich nicht verstecken. So sind ehemalige DFKI Studenten von Wolfgang Wahlster beispielsweise in leitender Funktion an der Entwicklung des autonomen Google Autos ebenso beteiligt, wie an der YouTube Software, die automatisch den Inhalt von Videos erkennt. Auch die enge Zusammenarbeit des Saarbrücker Forschungsinstituts mit der Industrie beeindruckt: 19 deutsche und internationale Unternehmen sind an dem als gemeinnützige GmbH organisierten DFKI beteiligt und wenden seine Forschungsergebnisse in der Praxis an. Unter den Anteilseignern finden sich internationale Größen wie SAP, Bosch, Intel und John Deere. Auch dass die deutschen Autobauer, die ebenfalls mit dem DFKI zusammenarbeiten, im Bereich des autonomen Fahrens international führend sind, wissen wohl die Wenigsten. Bei selbstfahrenden Autos denkt man normalerweise an Tesla, Google oder Apple, aber nicht an VW, BMW oder Daimler. Die haben aber, so Wahlster, auf diesem Gebiet mehr Patente als Google und Tesla zusammen.

Unsere Quintessenz: Im Bereich der Zukunftstechnologien müssen weder die heimische Industrie noch die deutsche Wissenschaft den internationalen Vergleich scheuen. Sie könnten allerdings ruhig etwas lauter über ihre Qualitäten reden. Apropos Qualität(en): Die permanente Suche danach ist und bleibt der Kern unseres Investmentprozesses. Schön, wenn wir dabei nicht nur in der Ferne, sondern auch direkt vor unserer Haustür fündig werden können. Wir bleiben dran….

Strategy Social Media & Technology: Weniger Risiko. Mehr Gelassenheit.

Anfang Juli haben wir mit dem Verkauf des Restbestands der Netflix Aktie den vollen Kursgewinn dieser Position realisiert. Der Verkauf war Teil unserer im Juni begonnenen und noch andauernden Bemühungen, das Risiko des Strategy Social Media & Technology Fonds (SMAT) etwas zu reduzieren. Aufgrund der reduzierten Risikoexposure musste der SMAT im Monat Juli mit 0,68 % auch nur einen kleinen Teil seiner bisherigen Jahresperformance abgeben.

Für die großen US Amerikanischen Technologieunternehmen, die in der Vergangenheit erheblich zur Performance des Quint:Essence Strategy Social Media & Technology beigetragen haben, war der Juli ein schwieriger Monat. Einerseits waren die Kurssteigerungen der Papiere bei guter Nachrichtenlage schwächer als bisher, andererseits fielen die Reaktionen auf vermeintlich negative Meldungen deutlich stärker aus, als wir es in diesem Sektor gewohnt sind. Der Kurseinbruch der Facebook Aktie ist ein es Beispiel für diese Entwicklung: Das Unternehmen berichtete zwar gute Quartalszahlen – kündigte aber gleichzeitig geringere Gewinnmargen für die nahe Zukunft an. Die Folge für die Aktie: ein Kursrutsch von minus 20 %.

Nach wie vor sehen wir aber im Technologiesektor, insbesondere im US Markt, das größte Potenzial im Vergleich zu anderen Märkten und Sektoren und bleiben dementsprechend schwerpunktmäßig darin investiert. Von den Aktien erstklassiger Technologieunternehmen erwarten wir auch in den kommenden Monaten positive Performancebeiträge. Allerdings ist mittlerweile größere Vorsicht angesagt. Deshalb werden wir in den kommenden Wochen das performancetreibende SMAT-Segment noch weiter zugunsten des Stabilitätssegments reduzieren. Damit sehen wir den nächsten Wochen und Monaten gelassen entgegen.

Strategy Dynamic: Gute Performance . Spannendes Umfeld.

Der Juli war für den Quint:Essence Strategy Dynamic ein guter Monat. Der Fonds konnte mit einer Monatsperformance von 3,65 % die Kursrückgänge der vergangenen Monate mehr als ausgleichen und steht Ende Juli bei einer bisherigen Jahresperformance von 0,72 %.

Das Fondsportfolio hat vom zunehmenden Risikobewusstsein der Anleger und dem hiermit einhergehenden gestiegenen Interesse an soliden Qualitätstiteln profitiert. Unsere Strategie, auf kurzfristige Renditejagd zu verzichten und stattdessen solide Unternehmen auch dann im Portfolio zu halten, wenn sie nicht populär sind, hat sich im Juli ausgezahlt. So haben wir auch in den vergangenen vier Wochen nur zwei kleinere Veränderungen am Portfolio des Strategy Dynamic vorgenommen: Zum einen haben wir unser Engagement in der belgischen Beteiligungsgesellschaft Sofina S.A. nach ca. einem Jahr beendet. Sofina besitzt einige sehr interessante Beteiligungen, jedoch blieb die Bewertung der Sofina Aktie hinter dem Wert der Summe aller Beteiligungen zurück. Zum anderen haben wir die Aktienposition des Bezahldienstleisters Mastercard Inc. reduziert. Im Gegensatz zu Sofina hat Mastercard unsere Erwartungen übertroffen. Mit einem Kursgewinn von knapp 35 % in sieben Monaten, war die Aktie maßgeblich an der guten Performance des Dynamic Fonds beteiligt. Nach einem derart rapiden Anteilspreisanstieg wollten wir trotz weiterer guter Aussichten einen Teil des Gewinns realisieren. Aktuell ist das Papier noch mit einer Gewichtung von ca. 4,5 % im Fonds vertreten.

Das Marktumfeld ist weiterhin angespannt und ohne klare Richtung. Das Portfolio des Quint:Essence Strategy Dynamic ist entsprechend positioniert, sodass wir hier auch in den kommenden Wochen keine größeren Veränderungen planen. Der Cashbestand des Portfolios beläuft sich gegenwärtig auf ca. 10 % und steht bei attraktiven Investmentgelegenheiten zur Allokation bereit.

Strategy Dynamic

Strategy Defensive

Strategy Defensive: : Guter Juli trotz Zinstief

Mit den bereits durchgeführten und noch zu erwartenden Zinserhöhungen der US Zentralbank besteht mittlerweile wenigstens die Möglichkeit, dass die EZB ab einem gewissen Punkt gezwungen sein wird, einem normalen Zinsniveau in der Eurozone nicht länger im Wege zu stehen. Dann wird sich auch das Verhältnis von Ertrag und Risiko in den europäischen Märkten wieder normalisieren. In der Folge können dann auch konservative Anleger wieder ihrem Risiko entsprechende, vernünftige Erträge erwirtschaften. Bis dieser Punkt erreicht ist, wird der Quint:Essence Strategy Defensive seine Erträge auch weiterhin primär über die Aktienquote und die Fremdwährungsexposure erzielen müssen. Aktuell beträgt die Aktienquote des Fonds ca. 24 % und die Fremdwährungsquote ca. 71 %. Mit einer Quote von ca. 34 % hält der US Dollar unverändert die höchste Gewichtung unter den im Fonds vertretenen Währungen. Abgesehen von den attraktiveren Zinsen bei US Dollar Anleihen gegenüber Euro Anleihen spricht im herrschenden Marktumfeld auch seine Eigenschaft als Safe-Haven oder Fluchtwährung für den US Dollar. Da es im vergangenen Monat keine grundlegenden Veränderungen an den Wertpapiermärkten und dem Zinsumfeld gegeben hat, bestand auch kein Anlass, Veränderungen am Defensive Portfolio vorzunehmen.

Der Quint:Essence Strategy Defensive ist gemäß seiner begrenzten Risikoparameter, hohen Qualitätsanforderungen und dem Marktumfeld entsprechend investiert. Deshalb stehen momentan keine bedeutenden Veränderungen des Portfolios an.

Wir hoffen wir konnten Ihnen einen Einblick in unser Handeln und Weltbild geben und freuen uns über Ihr Feedback, Anregungen oder das Teilen des Beitrages mit Kollegen und Freunden. Möchten Sie unseren KLARTEXT bequem per Email erhalten, dann abonnieren Sie gerne unseren Newsletter.

Ihr Team der Quint:Essence Capital